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27.04.2025

27. April - 03. Mai: Europäische Impfwoche

Die WHO schätzt, dass Schutzimpfungen jährlich etwa vier bis fünf Millionen Todesfälle aufgrund von Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Masern verhindern können. Um einen optimalen Schutz vor Infektionskrankheiten zu gewährleisten, ist eine bessere Immunisierung weltweit erforderlich. Die Europäische Impfwoche (EIW) wurde von der WHO ins Leben gerufen, um die Bedeutung von Impfungen bei der Vermeidung von Krankheiten und dem Schutz von Menschenleben hervorzuheben. Das Ziel dieser Impfwoche ist es, die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema zu fördern und eine höhere Impfrate zu erreichen.

Beispielsweise impfen gegen Krebs? Ja, das geht! Denn auch Viren können Krebs hervorrufen, allen voran das Humane Papillomvirus (HPV), welcher an der Entstehung zahlreicher bösartiger Tumore des Mund- und Rachenraums sowie der Genitalregion aller Geschlechter beteiligt ist. 

Die Impfung gegen HPV wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) deshalb allen Jungen und Mädchen im Alter von 9 – 14 Jahren empfohlen. Wie solche Empfehlungen umgesetzt werden, lässt sich seit 2024 auf der VacMap des RKI einsehen, bei der die Impfquoten basierend auf den Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen bis auf die Kreisebene berechnet und anschaulich dargestellt werden. Mit Blick auf die HPV-Impfung zeigen sich für den Schwarzwald-Baar-Kreis hier seit einigen Jahren stagnierende Impfquoten mit großen verbleibenden Lücken. So waren im Jahr 2023 lediglich 36,4 % der 15-jährigen Mädchen und 12,1 % der 15-jährigen Jungen im Schwarzwald-Baar-Kreis vollständig gegen HPV geimpft. Damit hinken wir der bundesweiten Impfquote von 54,6 % bzw. 34 % der gleichaltrigen Mädchen und Jungen deutlich hinterher. Für einen vollständigen Impfschutz gegen HPV sind zwei Impfdosen erforderlich. Wenn die Impfung verpasst wurde, sollte sie spätestens bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Impfungen sollen dazu beitragen, bestimmte Krankheitserreger langfristig auszumerzen. In Europa ist dies bereits bei der Kinderlähmung (Poliomyelitis) gelungen. Dennoch gibt es Expertenwarnungen vor nachlassendem Impfbewusstsein in Deutschland. 

Auch unter den Erwachsenen im Schwarzwald-Baar-Kreis zeigen sich erhebliche Impflücken. So zeigen die Daten der VacMap, dass nur knapp ein Fünftel der Erwachsenen im Kreis gegen die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) geimpft sind. Bei den Kindern sind es immerhin bis zu 35,8% - dabei haben insbesondere Erwachsene ein erhöhtes Risiko, durch die virale Hirnhautentzündung einen schweren Krankheitsverlauf mit neurologischen Folgeschäden zu erleiden. Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung allen Bewohnern von Risikogebieten (hierzu gehört der gesamte Schwarzwald), die beruflich oder in der Freizeit gegenüber Zecken exponiert sind. Das Impfschema variiert je nach Präparat, besteht aber in der Regel aus drei Impfungen zur Grundimmunisierung, welche alle 3-5 Jahre aufgefrischt werden sollte. 

Empfehlungen für sinnvolle Impfungen in Deutschland gibt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut. Die Kostenübernahme für Impfungen durch die Krankenkassen wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss geregelt. Für alle Fragen zu Impfungen, ist das Gesundheitsamt zuständig.

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