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07.07.2023

Betagte Patienten profitieren von ganzheitlicher Behandlung

Zentrum für Alterstraumatologie am Schwarzwald-Baar Klinikum

Villingen-Schwenningen/Donaueschingen. Hohe Qualität und besondere Expertise: Die Zertifizierungsgesellschaft Geri-Zert GmbH hat erstmals die Alterstraumatologie am Schwarzwald-Baar Klinikum ausgezeichnet. Das Zertifikat bestätigt hohe Qualitätsstandards bei der Versorgung betagter Menschen mit Verletzungen, insbesondere bei Knochenbrüchen. Experten der Klinik für Innere Medizin IV, Allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin, und der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie arbeiten im neuen Zentrum für Alterstraumatologie Hand in Hand zusammen. Gemeinsam haben sie neue Versorgungsstrukturen ins Leben gerufen, um eine umfassende und ganzheitliche Betreuung von geriatrischen Unfallpatienten zu gewährleisten.


„Wenn sich ältere Menschen Frakturen oder andere Verletzungen zuziehen, bestehen für sie besondere Risiken“, erläutert Dr. Ilse Gehrke, Direktorin der Klinik für Innere Medizin IV, Allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin am Schwarzwald-Baar Klinikum. „Die Patienten haben häufig mehrere Begleiterkrankungen oder lei-den unter altersbedingten Einschränkungen wie Osteoporose und Gebrechlichkeit.“ Die Verletzungsfolgen und die Genesung sind dann besonders herausfordernd. Ältere Personen benötigen deshalb eine umfassende Betreuung, die über die reine unfallchirurgische Behandlung hinausgeht. „Im Zentrum für Alterstraumatologie arbeiten Experten für Altersmedizin und Unfallchirurgie fachübergreifend zusammen. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, die Patienten so zu mobilisieren, dass ihnen eine schnelle und selbstbestimmte Rückkehr in die eigene häusliche Umgebung möglich ist“, so die Medizinerin.


Bereits bei der Aufnahme in der Zentralen Notaufnahme werden die betagten Traumapatienten im Rahmen eines systematisch-geriatrischen Screenings von einem spezialisierten Team beurteilt. Gemäß ihrem altersmedizinischen Behandlungs-bedarf werden sie gegebenenfalls als Risikopatient identifiziert. PD Dr. Jörg Bayer, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, erläutert: „Nach einem Unfall oder Sturz untersuchen wir unsere älteren Patienten eingehend und erstellen einen individuellen Behandlungsplan. Dabei wägen wir die operativen Möglichkeiten der modernen Unfallchirurgie und Orthopädie sorgsam ab.“ Operiert wird am Klinikstandort Villingen-Schwenningen. Bei den älteren Menschen sind das häufig Oberschenkel-, Becken-, Wirbelkörper- oder Oberarmfrakturen. „Wir operieren mini-malinvasiv gemäß alterstraumatologischer Prinzipien und verwenden spezielle Implantate. Im Bedarfsfall besteht die Möglichkeit, im Anschluss an die Operation eine krankenhausbegleitende Frührehabilitation am Klinikstandort Donaueschingen einzuleiten“, so der Chirurg.


Geriatrische, frührehabilitative Komplexbehandlung
Die geriatrische, frührehabilitative Komplexbehandlung ist notwendig, wenn zusätzlich zum Knochenbruch beispielsweise noch Entzündungen, Verwirrtheit oder Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten. „Die Komplexbehandlung dauert in der Regel mindestens 14 Tage im Anschluss an eine Operation oder einen Sturz“, er-klärt Dr. Gehrke. Zum interdisziplinären Team gehören Unfallchirurgen und Geriater ebenso wie besonders geschulte Pflegefachkräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Seelsorger, Psychologen und Case Manager. „Die fachübergreifende und interprofessionelle Zusammenarbeit ist enorm wertvoll, um die Patienten schnell wieder auf die Beine zu bringen“, weiß PD Dr. Bayer. Und Dr. Gehrke betont: „Wir freuen uns über die Auszeichnung als Zentrum für Alterstraumatologie und sind stolz, dass wir damit einen wichtigen Beitrag für eine moderne und zukunftsorientierte Versorgung von geriatrischen Patienten in der Region leisten.“

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